Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich mir beim Volleyballspielen eine Luxation im kleinen Finger zugezogen – das Fingergelenk ist salopp gesagt rausgesprungen und wurde im Krankenhaus wieder eingerenkt. Die Folge: Nach wochenlangem Ruhigstellen des Fingergelenks war es letztendlich ziemlich steif. Der Finger war dick, und ich konnte ihn nicht mehr ordentlich abbiegen. Jetzt war Physiotherapie angesagt, und das hat auch wirklich gut geholfen für die Beweglichkeit.
Als ich dann diesen Sommer wieder ein Volleyballfeld, einen Ball und somit eine Spielgelegenheit vor der Nase hatte war mir plötzlich klar: Ich trau mich nicht! Alles in mir sperrte sich, ich konnte die Angst vor dem Ball und dem Aufprall auf meinen Fingern richtig körperlich spüren. Naja, dachte ich mir, ich muss ja nicht Volleyball spielen, keiner zwingt mich. Ich war geneigt und bereit, nie wieder Volleyball zu spielen.
Es war mein Sohn, der mir sagte: Diese Grenze ist nur in deinem Kopf! Es gibt keinen realen, nachvollziehbaren Grund dafür, nicht wieder Volleyball zu spielen!
Ich war beschämt, als Mentalcoach hätte ich das erkennen müssen, dachte ich mir. Aber naja, ich bin auch nur ein Mensch 😉 !
Also hab ich mich aufgerafft, mir den Ball geschnappt und ein paar Übungen gemacht. Überraschung: Der Ball war weit nicht so hart, wie in meiner Vorstellung! Nach eine halben Stunde Pritschen und Baggern im Zweier-Setting war ich glücklich, körperlich ein bissl erschöpft, denn ich hatte ja monatelang nicht gespielt, und meine Finger haben sich gut angefühlt – nein, nicht nur gut, sogar BESSER als vorher! Die spontanen Bewegungen, die man im Spiel macht, sind ganz anders, als die Physiotherapie-Übungen, die natürlich superwichtig für die Heilung und Vorbereitung auf den Sport sind. Diese spontanen, automatischen Bewegungen führen schneller zurück in das alte Körpergefühl und die alte Beweglichkeit, zumindest ist das mein subjektives Empfinden.
Was ist hier passiert? Durch ein mehr oder weniger traumatisches Erlebnis hat sich eine mentale Grenze gebildet. Mentale Grenzen sind genauso einengend wie reale Grenzen, mit dem feinen Unterschied, dass wir sie gut überwinden können, wenn wir sie erkennen. Ich war bereit, einen kleinen Teil meines Lebens, der mir großen Spaß macht, aufzugeben. Der Grund dafür war ganz einfach Angst. Meist geht es hier um Angst vor Verletzung oder Angst zu versagen. Diese beiden Angsttypen führen oft dazu, dass Menschen etwas aufgeben, resignieren, ihre Grenzen enger ziehen. Das wirkt sich leider sehr oft negativ auf die Lebensqualität aus.
Im Mentalcoaching kannst du deine mentalen Grenzen aufspüren und lernst, sie zu sprengen. Dein Horizont und deine Möglichkeiten weiten sich, deine Lebensqualität steigt, und mit jeder gesprengten mentalen Grenze fühlst du dich selbstbestimmter und freier. Ich begleite dich gerne auf deinem Weg!